Zum Auftakt des „Summit on European Digital Sovereignty“ am 18. November 2025 in Berlin hat die Bundesnotarkammer ein „Memorandum of Understanding zur erfolgreichen Einführung der EUDI-Wallet“ unterzeichnet. Der deutsch-französische Gipfel bietet den politischen Rahmen für ein neues Bündnis von Staat und Wirtschaft, das die digitale Unabhängigkeit Europas stärken und die EUDI-Wallet gemeinschaftlich voranbringen soll. Mit der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding übernimmt die Bundesnotarkammer eine zentrale Rolle in der Digitalisierung staatlicher Verfahren und bringt ihre Expertise für sichere Identitäts- und Registerprozesse aktiv in die nationale Entwicklung der EUDI-Wallet ein.
Bündnis von Staat und Wirtschaft zur Einführung der EUDI-Wallet
Die EUDI-Wallet ist eine digitale Brieftasche für Identitäten und amtliche Nachweise. Sie soll Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen künftig ermöglichen, sich digital auszuweisen und wichtige Dokumente – etwa Auszüge, Bescheinigungen oder Berechtigungsnachweise – sicher elektronisch vorzulegen. Sie wird europaweit nach einheitlichen Vorgaben entwickelt und bildet einen zentralen Baustein für moderne digitale Verwaltungs- und Geschäftsprozesse.
Mit dem vom Bitkom e.V. initiierten Memorandum begründet das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung gemeinsam mit zentralen Akteuren aus Verwaltung und Wirtschaft eine enge Zusammenarbeit, um die EUDI-Wallet schnell, sicher und praxistauglich in Deutschland einzuführen.
Das Bündnis verfolgt das Ziel, die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Entwicklung der EUDI-Wallet frühzeitig zu koordinieren. Durch diesen abgestimmten Entwicklungsprozess lassen sich mögliche Herausforderungen frühzeitig klären und gemeinsame Lösungen erarbeiten, damit die Wallet bei ihrer Einführung technisch ausgereift und breit anschlussfähig ist. Um ihren Teil hierzu beizutragen, wird die Bundesnotarkammer zeitnah ein Pilotprojekt zur Nutzung der EUDI-Wallet im Zusammenhang mit Unternehmensgründungen starten.
Beteiligung der Bundesnotarkammer an der Staatsmodernisierung
Die Unterzeichnung des Memorandums durch die Bundesnotarkammer unterstreicht ihren wichtigen Beitrag bei der Digitalisierung staatlicher Prozesse. Notarinnen und Notare als öffentliche Amtsträger gewährleisten seit jeher eine sichere Identifizierung sowie die Prüfung und Aufbereitung wesentlicher Informationen, die Grundlage staatlicher Registereintragungen – etwa im Handelsregister – und eines vertrauensvollen Geschäftsverkehrs sind. Mit ihrer Beteiligung wirkt die Bundesnotarkammer darauf hin, dass die Anforderungen an rechtssichere und rechtsverbindliche Verfahren bereits im Entwicklungsprozess der EUDI-Wallet berücksichtigt werden und damit moderne digitale Infrastrukturen auf geprüften und verlässlichen Informationen aufbauen können.